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ADHS im Kindesalter

ADHS gilt als klassische kinder- und jugendpsychiatrische Störung, die bereits vor etwa 150 Jahren vom Frankfurter Psychiater Heinrich Hoffmann mit dem "Zappelphilipp" im "Struwwelpeter" beschrieben wurde. Zunehmend wird aber auch ihre Bedeutung für die Erwachsenenpsychiatrie anerkannt: so schätzt man, dass ca. bei der Hälfte der betroffenen Kinder Symptome auch im Erwachsenenalter anhalten.


ADD steht für das englische "Attention-Deficit-Disorder" und bezeichnet eine psychiatrische Diagnose. Diese ist gekennzeichnet durch seit der Kindheit bestehende und ausgeprägte Störungen der Konzentrationsfähigkeit, der Planungs- und Handlungskontrolle, durch Störungen der Impulskontrolle sowie durch motorische Hyperaktivität (ADHD "Attention-Deficit-Hyperactivity-Disorder" ).

Im deutschsprachigen Raum werden statt ADD / ADHD die Begriffe ADS / ADHS Aufmerksamkeitsdefizit-Störung und Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störung verwendet. Die AD(H)S stellt eine deutliche Beeinträchtigung für die Betroffenen dar. Sie kann bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Lern- und Verhaltensstörungen, Depressionen, Angststörungen und andere psychische Erkrankungen hervorrufen, ist vielfach aber auch mit besonderen Begabungen, Kreativität und Intuition verbunden.

Die Ursachen der ADHS werden zum großen Teil als biologisch angesehen, wofür vor allem genetische Befunde sprechen, aber auch solche aus der strukturellen und funktionellen Bildgebungsforschung. Bei einem geringen Teil der Fälle liegen Hirnschäden, z.B. nach Traumata bei Verkehrsunfällen vor. Auch psychosozialen Faktoren wird eine Rolle zugeschrieben, so dass sich - wie bei vielen anderen psychischen Erkrankungen auch - insgesamt das Bild einer multifaktoriell bedingten Störung ergibt.

Wir vertreten einen multimodalen d.h. einen aus psychologischen, medizinischen und sozialen Elementen bestehenden Behandlungsansatz. Nicht für jedes Kind mit ADHS ist eine medikamentöse Therapie erforderlich. Die Gewichtung der einzelnen Elemente wird individuell auf die Bedürfnisse des Kindes abgestimmt und kann erst auf der Grundlage einer äußerst sorgfältigen Diagnose erfolgen.

Wichtig ist eine frühe Diagnose

Eltern sollten den Verdacht auf ADHS früh von Fachleuten abklären lassen, wird sie zu spät erkannt und behandelt, können die Verhaltensauffälligkeiten durch äußere Umwelteinflüsse verstärkt werden.

Zur Sicherung der Diagnose führen wir daher klinisch ausführliche Befragungen mit Fremdanamnese und Würdigung objektiver Parameter (z.B. Schulzeugnisse) durch. Daneben werden die Patienten umfangreich neuropsychologisch getestet und gegebenenfalls medizinisch untersucht (EEG).

Im Rahmen unseres ADHS-Programms ist durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit eine professionelle psychoedukative, therapeutische und bei Bedarf medikamentöse Behandlung, sowie Neurofeedbackbehandlung von Kindern und Erwachsenen möglich.

Viele Menschen versuchen sich selbst über verschiedene Kanäle (Internet, Vorträge, Berichte in den Medien) mit Informationen zu ADHS zu versorgen. Für Laien ist es jedoch schwierig zu beurteilen, wie seriös die jeweiligen Daten sind und aus welcher Quelle sie stammen. Die Vielfalt an Meinungen und vermeintlichen Fakten sorgt so oft eher für Verwirrung als für Klarheit. Nicht selten entsprechen die Informationen nicht dem neuesten wissenschaftlichen Stand oder werden sehr einseitig präsentiert.

Vorsicht ist geboten..

Wenn einseitig eine Therapieform angepriesen wird.

Nationale und internationale Experten empfehlen das multimodale Therapiekonzept zur Behandlung der ADHS. Dabei handelt es sich um eine individuelle Kombination von Beratung, Psychoedukation, Psychotherapie und eventuell medikamentöser Behandlung.

Wenn Medikamente grundsätzlich abgelehnt werden.

Bei weitem nicht bei jedem ADHS-Kind sind Medikamente notwendig. Wenn aber alle anderen Therapien und Maßnahmen versagen, können sie ihnen in manchen Fällen helfen, den Anforderungen des (Schul-)Alltags gerecht zu werden. Voraussetzung ist eine individuell zugeschnittene Therapie, die auf einer qualifizierten Diagnose basiert. Eine grundsächliche Ablehnung dieser Behandlungsmöglichkeit ist daher kritisch zu sehen.

 

Einen umfangreichen 60-seitigen Leitfaden (mit Empfehlungen zur Diagnose und Therapie von ADS/ADHS) hat der Hamburger Arbeitskreis herausgegeben. Dieser ist ein fachübergreifender Zusammenschluss von Vertretern des regionalen Berufsverbandes der Ärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, des regionalen Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, von Kinder- und Jugendlichen-psychotherapeuten sowie zweier Elternselbst-hilfegruppen.

Verschickt wird der Leitfaden von der Gianni & Meissner Public Relations GmbH in Frankfurt, Telefon: 069 - 90 55 96 -44.

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